Tourabschnitt zum Ca Tien Nationalpark
Wir fahren über die DT725 Richtung Cat Tien Nationalpark (150 km). Die ersten 2/3 reiht sich Kaffeeplantage an Kaffeeplantage. Es ist eine angenehme Strecke nur kurz durch eine Baustelle unterbrochen.
Das letzte Drittel führt uns aus den Bergen heraus und es wird schlagartig heiß. War es vorher schon warm, so wird es jetzt an einigen Stellen – selbst auf dem Motorrad – unbeschreiblich heiß. In einigen Kurven steht die Hitze, hier hat es sicherlich einiges über 50 Grad.
Wir werden in der Forest Call Lodge sehr freundlich empfangen, wir haben hier 37 Grad heute Mittag und gleich auf der anderen Seite vom Fluss fängt der Dschungel an. Für diesen Tag haben wir genug, wir werden von Philippe noch über das Gelände geführt, er erklärt den Ablauf hier und dann wollen wir nur noch duschen und für den restlichen Tag in der Hängematte liegen.
Auf Grund der Hitze, haben wir in unserem Bungalow alle Türen offen, das gibt uns das Gefühl, mitten im Dschungel zu schlafen. Das ist eine wahnsinnige Geräuschkulisse. Wir gehen früh ins Bett. Trotz dem „Lärm“ sind wir ruckzuck eingeschlafen, das Fahren und die Hitze machen sich doch bemerkbar.
Irgendwann wird es still, ich schätze es ist 4 Uhr morgens, der Dschungel kommt zur Ruhe, nur um kurze Zeit später mit neue Tönen zum Leben zu erwachen. Unsere Natur ist schon was besonders, es sollte viel mehr Häuser geben, wie dieses, welches sich wieder auf alte Werte zurückbesinnt.
Eine Seefahrt, die ist lustig ..
Wir fahren mit einem Guide an den Hồ Đạ Tẻh See. Wir wollen einen Wasserfall besteigen und etwas schwimmen gehen. Was wir dann gemacht haben, übertraf definitiv das, was wir erwartet haben.
Für die Fahrt zum See haben wir unsere Motorräder genommen. Unser Guide Trang hat immer mal wieder unterwegs angehalten um uns Früchte, Bäume oder auch Lebensweisen der ethnischen Minderheiten zu erklären. Warum sie jetzt nicht mehr umherziehen dürfen wie früher, sondern heute in vom Staat finanzierten Häusern leben müssen.
Wir fahren mit einem Ranger über den See zu einer Stelle auf der anderen Seite. Wir steigen irgendwo im Nirgendwo aus und laufen ungefähr 20 Minuten durch den Dschungel. Die erste Hürde war dann ein Flussbett durch das wir laufen mussten – iehh, das Wasser geht uns bis an die Knie – das ist vielleicht eklig, wenn dir das Wasser in die Schuhe läuft. Ich hatte meinen Spaß (das ist jetzt sehr ironisch – es grenzte an: Ich gehe da nicht rein!).
Wir klettern, halsbrecherisch, über die Fallstufen des Wasserfalls nach oben. Zurzeit hat er wenig Wasser, deshalb können wir das machen. Oben angekommen gibt es ein kleines Bassin, das zum Abkühlen einlädt. Nach einem Sprung ins Wasser und eine Kleinigkeit Essen, geht es wieder runter.
Eigentlich wollten wir jetzt noch zu einem kleinen „Strand“ um dort schwimmen zu gehen. Durch den gestrigen Regen jedoch, war das Wasser so schmutzig und schlammig, dass der Ranger die Fahrt abgebrochen hat. Die letzten Kilometer sind wir schnell nach Hause gedüst, die klatschnassen Schuhe ausziehen…
Tour durch den Dschungel – Cat Tien Nationalpark
Wir haben bei Touth, dem Eigentümer unseres Resorts eine Dschungeltour gebucht. Er hat sich in den letzten Jahren sehr für den Park eingesetzt und hat es auch geschafft, dass die zwei geplanten Wasserkraftwerke nicht gebaut werden (Info Wikipedia). Wir beginnen unsere Tour mit einer kurzen Parkerklärung und gehen dann los. Nach einem kurzen Stück auf dem asphaltierten Weg, nehmen wir einen kleinen Pfad, der direkt in den Dschungel hineinführt.
Grundsätzlich könnten man den Park auch ohne Guide erkunden, was allerdings recht teuer werden kann, wenn man in diesem verloren geht. Im letzten Jahr haben die Ranger eine ganze Woche noch einem Deutschen gesucht, der sich verlaufen hatte – und ja, er wurde lebend gefunden.
Wir kommen an viele Bäume und Pflanzen vorbei, die wir ohne Guide vermutlich gar nicht wahrgenommen hätten. Es ist ein kurzweiliger Trip durch den Wald, bis unser Guide sich dann abseits der Wege in den Wald schlägt. So ein bisschen seltsam war das schon, nach der Verlustgeschichte von vorher.
Dafür werden wir damit belohnt eine komplette Affenfamilie, die über uns ihr Frühstück einnimmt, beobachten zu können. Ich weiß nicht, wie lange wir hier gestanden sind, es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn die Tiere sich direkt über dir befinden und von links nach rechts „Turnen“.
Die Tour dauerte ca. vier Stunden und am Ende wollen wir auch nur noch zurück, eine Dusche nehmen und die Füße hochlegen, der Trip war doch anstrengender als wir dachten. Es ist wieder schwülwarm, was wir erst so richtig merken, als wir den Wald verlassen.
Nachmittags haben sich die Jungs auf großen Bananenstauden-Stämmen den Fluss abwärts treiben lassen. Der Stamm dient als Boot und so wurden sie durch die Strömung langsam davon getrieben. Sie hatten bei der Mörderhitze (O-Ton Ralf) einen riesigen Spaß.
Infos über unsere Gastgeber Philippe und Phuc
Wir trennen uns mit schwerem Herzen von Phuc und Philippe und Ihrem kleinen Resort „La vie est belle“ (ehemals Forest Call Lodge) 14€ / Tag. Wir hatten fünf wundervolle, ruhige und relaxte Tage.
Das Resort ist eine kleine Oase am Rande des Dschungels, die Beiden leben Ihren ganz eigenen Lebensstil, den sie mit Ihren Gästen gerne teilen. So ist der Tag für einige Stunden fest eingetaktet.
05:00 – 06:00 Gang zum Markt, Einkauf für den Tag
06:00 – 07:00 Meditation
07:00 – 08:30 Yoga
ab ca. 09:00 Frühstück
ab 09:30 Gartenarbeit
ab ca. 13:00 Mittagessen
ab ca. 18:30 Abendessen
20:00 – 21:00 Meditation
Jeder Gast ist eingeladen an allen Aktivitäten teilzunehmen und/oder sich zu beteiligen. Ihr einzigartiges Angebot ist im Preis inkludiert, so zahlst du für dein Zimmer den selben Preis, ob du das Angebot animmst oder hilfst oder eben nichts dergleichen. Selbst das vegane Essen ist im Preis mit enthalten, vorausgesetzt du möchtest vegan essen.
Einmal in der Woche, am Mittwoch, haben sie Ihren sog. „lazy day“, das ist ihr ganz eigener, privater Auszeittag. Es gibt keine Angebote an diesem Tag, außer das gemeinsame Frühstück. Für die Gäste stehen meist Reste oder frisches Obst zur Verfügung. Wir sind einfach mit den Fahrrädern in den Ort gefahren und haben leckere Ban Xeo gegessen. Hierbei handelt es sich um eine Art Pfannkuchen, welcher mit vielen verschiedenen Salaten und Kräutern in Reispapier eingewickelt wird. Gebraten werden diese auf einem offenen Feuer, direkt vor unseren Augen.
Wir haben tolle Leute hier kennengelernt und viele gute, informative Gespräche geführt. So etwas Ähnliches schwebt uns, glaube ich, auch vor. Wir sind gespannt, was wir noch alles finden werden auf unserer Tour.