Anfang September empfängt uns Griechenland mit wolkenverhangenem Himmel. Die schönen Bergketten des Epirus sind auf unserer Route vom Hafen Igoumenitsa in Richtung Meteora Klöster kaum zu erkennen. Die Klöster haben wir mit unseren griechischen Freunden Athene und Nico vor 20 Jahren mal besucht. Von daher sind wir neugierig und freuen uns auf dieses UNESCO Weltkulturerbe. Als Platz wählen wir den Campingplatz Vrachos in Kastraki aus, welcher in Sichtweite der bizarr geformten Sandsteinfelsen liegt. Wir haben Glück mit dem Wetter, es wird sonnig und warm. So fahren wir mit unseren Bikes am nächsten Tag einmal rund um das ganze Gebiet.
Wir sind erstaunt, was in der nun begonnen touristischen Nebensaison immer noch dort los ist. Vor 20 Jahren waren wir ja nahezu allein hier. Wir genießen den Aufstieg von 600 Meter auf knapp 1200 Meter zur Taverne „Eaglenest“ und sehen die Klöster von oben. Ja, wir sind schwer begeistert vom Wetter und der Landschaft. Maren schießt Bilder aus allen Lagen und wir kommen mit vielen Eindrücken zurück auf den Stellplatz. Tags drauf wandern wir zwischen den Felsen und wieder bekommen wir ganz andere Ansichten dieser Felsenlandschaft mit all den Klöstern präsentiert.
Nach 3 Tagen Rummel wird es Zeit endlich nach Volos zu Athene, Nico und Pano zu fahren. Auf einen Rutsch düsen wir zum Pagasäischen Golf und übernachten eine Bucht vor Volos in einem kleinen Örtchen. Nett, wir bekommen von einer Frau ihren abendlichen Fischfang geschenkt. 3 leckere Thunfische wandern in unseren Kühlschrank.
Anderntags ist es endlich so weit. Zum letzten Mal haben wir unsere Griechen nach unserer Hilfsaktion für die Flüchtlinge auf der Insel Lesbos im Winter 2015 besucht. Im Frühjahr diesen Jahres hat es ja leider nicht geklappt. Das geplante Lammgrillen ist leider ausgefallen. Wir sind immer sehr angetan von der Gastfreundschaft unserer Freunde. Es wird gegrillt, gekocht und gegessen bis der Bauch spannt. Und Athene kann wirklich sehr gut kochen. So verbleiben wir unter der Woche an den Stränden des Piliongebirges und am Wochenende werden wir in Melina verwöhnt.
Wir überlegen ja schon die ganze Zeit, wie wir den Winter verbringen. Bleiben wir in Opa Theo oder mieten wir uns irgendwo ein kleines Steinhäuschen? Wir sind unentschlossen. So bummeln wir durch die idyllische Landschaft des Pilions und sinnieren über die nächsten Monate.
Zwischendurch besucht uns noch mein Schwiegervater Thomas und wir nutzen die Gunst der Stunde seines Mietwagens und erkunden komplett die ganze Halbinsel. Besonders gut gefiel es uns bei Trikeri. Dort ganz am Ende, sozusagen am Land´s End, sitzen wir im Hafen und haben bei bestem Wetter direkt an der Pier den leckersten Fisch genossen. Kulinarisch haben wir diese Woche eh voll zugeschlagen. Jeden Abend sind wir gemeinsam mit Thomas losgezogen und haben die ausgiebigen kulinarischen Spezialitäten genossen. Besonders der Abend in der „Tzipouratiko“ mitten im Wohngebiet irgendwo in Volos hat uns begeistert. Was das ist? Nun, es wird ein kleines Fläschchen 0,05l Tzipuro, eine Art Ouzo, bestellt und dazu kommen ganz automatisch lauter kleine Tellerchen Köstlichkeiten zum Essen. Nach drei Runden waren wir pappsatt und da Maren die Heimfahrt übernahm, war der Rest der Truppe in gutem Zustand….
Weiter Highlights waren der Besuch der größten Platane mit 14 Metern Umfang, die wunderschönen alten Bergdörfer und dabei ist Makrinitsa , der Balkon von Volos genannt, besonders zu erwähnen. Die letzten beiden Tage faulenzten wir am Strand bei Kala Nera und dann waren wir auch schon wieder allein.
Tja, über unsere weiteren Pläne half uns das Wetter zu einer Entscheidung. Auf geht´s nach Kreta. Diese Insel wollten wir letztes Jahr besuchen, doch die seltsamen Maßnahmen im Zeichen des Virus C hatten uns da ja einen Strich durch die Rechnung gemacht.
So fahren wir gen Athen/Piräus, schauen noch wegen einer Fehlermeldung an Maren`s E-Bike bei einem Fahrradhändler vorbei, stehen mit unserer Reisebekanntschaft Marc am Strand bei Athen, treffen unseren Lesbosfreund Stavros (er wohnt mit seiner Frau in Athen), tanken irgendeinen Mist nur keinen Diesel und schleppen uns mit einem aus allen Dichtungen der Einspritzpumpe tropfenden Opa Theo auf die Fähre nach Heraklion. Was uns da alles passiert schreibe ich bald…